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Strategietagung Amalgam-Verbot in Berlin

 

am 20./21. November haben die World Alliance for Mercury Free Dentistry und die IG Umwelt Zahn Medizin in Berlin eine internationale Strategietagung veranstaltet, um die weiteren Schritte auf dem Weg zum Ende von Amalgam zu planen.

Neue Bestimmungen zur Verwendung von quecksilberhaltigen Produkten führen dazu, dass besonders die Verwendung von Amalgam in der Zahnmedizin überdacht werden muss. Andere quecksilberhaltige Produkte, für welche bereits gleichwertige Alternativen bestehen, werden ab 2020 verboten. Dies gilt beispielsweise für quecksilberhaltige Batterien, Schalter und Relais, bestimmte Lampentypen sowie Messgeräte wie Barometer, Manometer, Thermometer aber auch Seifen und Kosmetika. Ausserdem dürfen laut der neuen Medizinprodukterichtlinie ab dem 01.07.2020 Medizinprodukte nur noch maximal 0,1% giftige Bestandteile enthalten. Amalgam besteht zu 50 Prozent aus Quecksilber und führt damit zu Belastungen für Umwelt und Gesundheit.

Ab dem 01.07.2018 wird Amalgam nun für Kinder unter 15 Jahren und schwangere sowie stillende Frauen verboten und bis zum 01.07.2019 muss jeder EU-Mitgliedstaat einen Plan vorlegen mit dem die Verwendung von Amalgam weiter verringert wird. Aus diesem Anlass haben wir Vertreter der relevanten Interessengruppen (Politik, Krankenkassen, Zahnärzte & Patienten) zu einem Runden Tisch in Berlin eingeladen.

Aus den konstruktiven Gesprächen am Runden Tisch sind bereits vielversprechende Lösungsansätze hervorgegangen. Wir fordern daher für 2019 eine Verordnung, in Deutschland Amalgam zum 01.07.2020, generell zu verbieten. Deutschland kann die Amalgamnutzung vorzeitig beenden. Die Verwendung ist jetzt schon sehr niedrig und die Zahnärzte sind nicht mehr darauf angewiesen. Alles, was wir brauchen, ist eine faire Kostenerstattung für Krankenkassen, Zahnärzte und Patienten.

>>Ergebnisse des runden Tisches

>>Fotos von der Veranstaltung

Teilnehmer des Runden Tisches:

Stefan Eck, federführender Abgeordneter des Europäischen Parlaments bei den Ratifizierungsverhandlungen der Minamatakonvention zur Eindämmung der Quecksilberemission,
Abgeordneter der Europäischen Linken im Europaparlament(GUE/NGL), Umweltausschuss ENVI
Andreas Brandhorst, Referatsleiter für Vertragszahnärztliche Versorgung, Heilmittel- und Hilfsmittelversorgung und wirtschaftliche Fragen des Rettungsdienstes, Bundesministerium für Gesundheit
Andreas Herforth, Referent zahnärztliche Versorgung, Techniker Krankenkasse
Lutz Höhne, Vorstandsvorsitzender, Deutsche Gesellschaft für Umwelt-Zahnmedizin (DeGUZ e.V.)
Jonas Wille, Mitarbeiter des Umweltausschuss im Bundestags ehemals von Peter Maiwald jetzt von Daniela Wagner, Bündnis 90/Die Grünen,
Prof. Dr. Wolf-Dieter Müller, Leiter des Bereichs zahnärztliche Werkstoffkunde und Biomaterialforschung, Charité – Berlin
Dr. Silvia Pleschka, Dipl. Chemikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e.V., DAAB-Büro Berlin, Sprecherin der Women Engage for a Common Future
Dr. Andreas Lozert, Mitglied im Vorstand und Arbeitskreis Zahnmedizin, Deutsche Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie (DGUHT e.V.)

Reinhard Lauer, Bundesverband der Beratungsstellen für Umweltgifte, insbesondere Amalgam, Schwermetalle und Holzschutzmittel e.V.
Florian Schulze, Interessengemeinschaft Umwelt Zahn Medizin