Globaler Workshop zur Regulierung von quecksilberhaltigen Produkten
Genf, 21.-23. Juni 2023. Vertragsparteien der Minamata Konvention, die noch keine oder nur wenige geforderte Maßnahmen zur Beschränkung von quecksilberhaltigen Produkten umgesetzt haben, wurden vom Sekretariat eingeladen, an einem Workshop zur Entwicklung von Strategien teilzunehmen. Der Workshop wurde von der Europäischen Kommission finanziert.
19 Afrikanische Delegationen, 5 aus Latein- und Mittelamerika, sowie Indien, Pakistan und dem Iran haben an dem Workshop teilgenommen, der sowohl Vorträge von Experten als auch Gruppenarbeit vorsah.
Die Gruppen wurden je nach Sprachen in eine englischsprachige, eine französischsprachige und eine spanischsprachige Gruppe unterteilt und von den Direktoren der Basel Convention Regional Centre aus Nigeria, Senegal beziehungsweise Argentinien geleitet.
Thematisch gab es drei Kategorien von Produkten: Medizinprodukte (wie Thermometer), Hautaufhellungsprodukte und Dentalamalgam.
In Bezug auf Dentalamalgam wurden die Herausforderungen der Regulierung von der WHO, der World Alliance for Mercury-Free Dentistry und dem European Network for Environmental Medicine vorgestellt.
In der Gruppenarbeit stellte sich heraus, dass die meisten spanischen Länder bei der schrittweisen Abschaffung von Zahnamalgam bereits weit fortgeschritten sind und entweder dessen Verwendung in öffentlichen Programmen eingestellt oder dessen Einfuhr verboten haben. Bolivien hat sogar ein generelles Verbot der Verwendung von Dentalamalgam 2019 erlassen.
In der französischsprachigen Gruppe bestand bei den meisten Ländern die klare Absicht, die Verwendung von Amalgam schrittweise einzustellen, aber einige Parteien wiesen darauf hin, dass es an finanziellen Mitteln für die Umsetzung einer Verordnung fehlt. In Sambia hingegen wird Amalgam bereits seit 20 Jahren nicht mehr verwendet.
Auch in der englischsprachigenen Gruppe gab es Länder, die bereits an der Regulierung von Amalgam arbeiten. So hat Pakistan vor kurzem ein Gesetz erlassen, das die Verwendung von Zahnamalgam für Kinder bis zum Alter von 15 Jahren verbietet.
Alle Vertragsparteien wurden dabei darauf hingewiesen, dass die neue Vorschrift der Konvention, die Verwendung von Amalgam für Kinder unter 15 Jahren sowie für schwangere und stillende Frauen einzuschränken oder zu verbieten, bis zum 28. September 2023 umgesetzt werden muss.
Insbesondere die afrikanischen Vertragsparteien sollten auch berücksichtigen, dass Burkina Faso und Botswana im Namen der Afrikanische Region beantragt haben, dass auf der COP5 der Konvention (im Oktober in Genf) ein genereller Ausstieg aus der Verwendung von Amalgam bis 2030 diskutiert wird.
Weitere Informationen:
Programme of the Global Workshop to phase out mercury-added products:
https://minamataconvention.org/en/events/phase-out-mercury-added-products-global-workshop-21-23-june
Presentation of the European Network for Environmental Medicine: Global Progress in Phasing Out Dental Amalgam: https://environmentalmedicine.eu/wp-content/uploads/EnvMed-Network_June23_Final.pdf
Global Dental Amalgam Tracker: Overview of countries phasing out dental amalgam: https://environmentalmedicine.eu/mercury-free-dentistry-for-planet-earth/
Group Picture: