Vorbild Amalgam-Verbot in Schweden
Vorbild Amalgam-Verbot in Schweden[i]
Auf dem Weg zu einem Amalgamverbot hielt sich jahrzehntelang hartnäckig das Argument es gäbe keine alternativen Füllungsmaterialien, die bezüglich der Belastbarkeit und Lebensdauer vergleichbar mit Amalgam seien. Versorgungen aus Gold- beziehungsweise Keramikfüllungen für die breite Bevölkerungsschicht sind zu teuer. Mittlerweile sind Kunststofffüllungen als Alternativen jedoch so weit entwickelt worden, dass sie ähnliche Eigenschaften aufweisen und auch die Kosten vergleichbar sind. Aus diesem Grund konnte in Schweden 2009 ein Amalgamverbot durchgesetzt werden, ohne dass die Ausgaben für die Zahnversorgung gestiegen wären. Schon 1999 hatte Schweden den ersten Versuch unternommen Amalgam zu verbieten und scheiterte damals noch an den Maastrichter Verträgen. Trotz des offiziellen schwedischen Gutachtens Zahnmaterialien und Gesundheit von 2003 mit dem Urteil, dass Amalgam aus medizinischen Gründen verboten werden sollte, blieb auch ein Verbot durch das Gesundheitsministerium aus. (Inoffiziell wird bestätigt, dass ein Verbot aufgrund direkter Gesundheitsgefährdung das Gesundheitsministerium in die Verantwortung ziehen würde und es somit zu Schadensersatzansprüchen und Kostenerstattungsansprüchen für Amalgamentfernungen kommen könne.) Am 15. Januar 2009 kam es dann zu einer eleganten Lösung für die schwedische Regierung. Das Umweltministerium entschied, den Gebrauch von Quecksilber generell zu verbieten, womit Amalgam einbegriffen war. Norwegen und Dänemark (mit kleinen Einschränkungen) hatten 2008 bereits ein Amalgamverbot erfolgreich umgesetzt. Nun rief Schweden andere Staaten auf, seinem Beispiel zu folgen.