EU-Kommission will Amalgamfüllungen 2025 verbieten

Die Europäische Kommission hat einen Gesetzgebungsentwurf zum Amalgam-Ausstieg 2025 veröffentlicht. Die Überarbeitung der EU-Quecksilber Verordnung wurde seit Dezember 2022 erwartet und sieht auch ein Verbot von quecksilberhaltigen Glühbirnen und Lampen vor.
 
Da es ausreichend Alternativen gibt, soll Amalgam ab dem 1. Januar 2025 bei der gesamten Bevölkerung, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr für die zahnärztliche Behandlung verwendet werden. Der Vorschlag umfasst auch ein Verbot der Herstellung und des Exports, womit ein wichtiger Beitrag zur internationalen Verringerung der Quecksilberemissionen geleistet wird. 
 
Die Verwendung von Amalgam für Kinder unter 15 Jahren, sowie Stillende und Schwangere ist in der EU bereits seit 2018 verboten.

Amalgam besteht zu 50 % aus Quecksilber, einem der weltweit giftigsten Stoffe, der 
trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in der Zahnmedizin unweigerlich auch in die Umwelt gelangt, wo er sich in die noch giftigere Form Methylquecksilber umwandelt und zur Quecksilberbelastung von Speisefischen beiträgt.
 
Bevor der Vorschlag der Kommission in Kraft treten kann, müssen ihm noch das Europäische Parlament und der Rat zustimmen. Aufgrund der Verzögerung, muss sich das Parlament jetzt sehr beeilen, um noch vor den Parlamentswahlen 2024 alle Formalien für eine Zustimmung zu erfüllen. 
 
Das ist ein Meilenstein. Endlich bekommen wir eine Regelung für Amalgam, die größte noch verbleibende Verwendung von Quecksilber in Europa und eine ernsthafte Bedrohung für Gesundheit und Umwelt.
 
Wir erwarten auch von der Bundesregierung, den Vorschlag im Europäischen Rat zu unterstützen. Über 50 NGOs und Experten hatten sich 2021 mit der Bonner Amalgam-Erklärung an die Bundesregierung gewendet und einen nationalen Ausstieg 2025 gefordert. 
 
Zahlreiche Länder, wie Schweden, Norwegen, Moldawien, Litauen, die Schweiz, Bolivien, Ecuador, Indonesien, die Philippinen oder Zambia sind bereits aus der Verwendung von Amalgam ausgestiegen. Zuletzt hatte auch Polen Amalgam durch Alternativen in der gesetzlichen Krankenkasse ersetzt.
 
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